Besuch
in Osnabrück
Ein Familienbesuch im Norden wurde für einen Besuch von
Osnabrück genutzt. Das dortige Diözesanmuseum stand schon
länger auf der
Zielliste.
Das Museum befindet sich direkt neben dem Dom St. Peter.
Im Museum sind auf 2 Etagen Exponate aus
mehr als 1000 Jahren des
Bestehens des Bistums ausgestellt.
Im Erdgeschoss befinden liturgische Gewänder. Eine Stickerei
mit
einem Totentanz
ist besonders bemerkenswert. Links und rechts werden die geistliche und
die weltliche
Hierarchie getrennt. Der Tot hält einmal den Kaiser und einmal
den
Papst im Arm.
Darunter gibt es einen Fürsten und einen Bischof. In der
untersten
Stufe sind
ein Adeliger und ein Abt zu sehen.
Einige Ausstellungsstücke erinnern
an Karl den
Großen als
Bistumsgründer.
Die ihm zugeschrieben Kunstwerke stammen aber nachweislich alle aus
späterer zeit.
In der Vergangenheit waren sie eine besondere Sehenswürdigkeit.
Die Diplomaten des Westfälischen
Friedens sollen die
Stücke
mehrfach besichtigt haben.
Besonders
bedeutende Werke sind die Skulpturen des frühen 14.
bis
frühen 16. Jahrhunderts, darunter zahlreiche Arbeiten des
„Meisters von Osnabrück“ als der besten
Bildhauerwerkstatt der Region im Spätmittelalter.
In der zweiten Etage befinden sich die
Highlights.
Sie sind über eine kleine Brücke zu erreichen.
Damit wird raffiniert unterstrichen, dass hier etwas Besonderes zu
sehen ist.
Gut erhalten sind die Reliquienschreine
der Bistumsheiligen Crispin und
Crispinian aus dem 13. Jahrhundert.
Zentrales Ausstellungsstück ist das Kreuz des Domkapitels aus
dem
frühen 11. Jahrhundert. Es ist mit Edelsteinen, Perlen und
Gemmen
verziert.
Spätgotische Monstranz und dazu passender Messklelch.
Der Dom ist eine eher schichte
dreischiffige Basilika des 13 Jh.
Zu den
wenigen interessanten Schaustücken gehört das
bronzene
Taufbecken aus der Zeit um 1225.
Der Dom hat den Krieg relativ gut
überstanden. Der Dachstuhl
war
zwar abgebrannt
aber die Gewölbe blieben unzerstört.
Der Kreuzgang schließt sich im
Süden an das
Kirchenschiff an.
Bemerkenswert sind die perspektivischen
Chor-Gitter.
Ähnliche Gitter gibt es im Dom von Paderborn.
Der dreieckige Marktplatz mit dem Rathaus des westfälischen
Friedens und der Kirche St. Marien ist mittelalterlich
geprägt.
St. Marien zählt zu den
kunsthistorisch bedeutendsten
Baudenkmälern der Stadt.
Während des 13. und 14. Jahrhunderts erfolgte die Umgestaltung
der
dreischiffigen Basilika zu einer gotischen Hallenkirche.
Die Höhe des Langhauses beträgt 20,56 m und
weicht
damit nur 5m von den Längen- und Breitenmaßen ab.
Dadurch
entsteht ein nahezu würfelförmiges Langhaus. Dieses
typische
Muster gibt es auch in
einigen anderen westfälischen Hallenkirchen. Dadurch entsteht
ein
interessantes Raumgefühl.
Im Osten fügt sich an die nahezu quadratische Halle der
basilikale
Chorumgang an.
Der Hauptaltar wurde um 1520 in Antwerpen
hergestellt. Auf insgesamt 12
bemalten Tafeln auf der Vorder- und Rückseite des
Altaraufsatzes
wird dem Betrachter die Geschichte Christi bis zu seiner Auferstehung
und die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten vor
Augen
geführt. Der geschnitzte mittlere Teil des Hauptaltares zeigt
in
sechs kleinen Nischen, die Verkündigung, die Heimsuchung, die
Geburt, die Anbetung, die Beschneidung und die Darstellung im Tempel.
In der Kirche gibt es ein Modell von
Osnabrück zur Zeit der
Verhandlungen des Westfälischen Friedens. Es zeigt die
Quartiere
der verschiedenen Gesandtschaften nennt die Diplomaten und
erzählt einige spannende Anekdoten. Mit dem Modell kann man
sich
einige Zeit beschäftigen.
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C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS 21.10.2024